Eine besondere Studienfahrt führte 16 Schülerinnen und Schüler der Alexander-von-Humboldt-Schule Aßlar unter der Leitung der Lehrkräfte Christoph Redmer und Laura Tropp für vier Tage in die Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar. Ziel der Reise war nicht nur die eigene Auseinandersetzung mit der Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers, sondern auch die aktive Vermittlung von historischen Fakten:
Nach intensiver Vorbereitung mit der pädagogischen Leitung Ronald Hirte übernahmen die Jugendlichen selbst die Führung ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler der zehnten Realschul- und Gymnasialklassen durch das weitläufige Gelände der Gedenkstätte. Bereits vor der Fahrt hatten sich die Teilnehmenden mehrmals im Rahmen einer eigens gegründeten AG getroffen, um sich intensiv mit der Geschichte des Lagers, den Schicksalen der Inhaftierten und dem historischen Kontext auseinanderzusetzen. “Es war uns wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur Wissen aufnehmen, sondern es auch weitergeben – mit Verantwortung und Einfühlungsvermögen”, erklärt Lehrkraft Christoph Redmer. Dank großzügiger finanzieller Unterstützung durch die Aßlarer Bürgerstiftung konnte das Projekt realisiert werden. Für den reibungslosen Transport der insgesamt rund 90 Jugendlichen stellte die Bundeswehr mehrere Busse zur Verfügung. Vor Ort hielt Jugendoffizier Alexander Schäbler einen Vortrag über Machtmissbrauch in der Exekutive – ein Thema, das bei den Schülerinnen und Schülern auf reges Interesse stieß. In der anschließenden Fragerunde wurde kritisch und offen diskutiert. „Es war eine intensive Erfahrung“, resümierte eine Schülerin nach der Führung. „Die Geschichte vor Ort zu erleben und dann auch anderen zu vermitteln, hat uns nicht nur als Gruppe, sondern auch persönlich weitergebracht.“ Besonders eindrücklich fasst Schülerin Cherin die Bedeutung der Fahrt in Worte: „Wenn wir schweigen, wird vergessen. Deshalb ist es unsere Aufgabe, laut zu erinnern.“